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Umweltmonitoring

PFAS-Belastung und Altlastensanierung
Mit Herbst 2022 gab die Natur- und Umweltschutzabteilung des Landes Salzburg den Auftrag für ein Umweltmonitoring nördlich der Altlast S23 “Feuerlösch-Übungsgelände Salzburger Flughafen”. Dabei werden die chemischen und biologischen Zustände von Grundwasser und Oberflächenwasser untersucht und auf eine mögliche Belastung durch per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen (PFAS) hin überprüft. Das Leitungs- und Trinkwasser der Stadt Salzburg ist davon nicht betroffen und hat die höchste Qualität.

Fakten zu PFAS


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Was sind PFAS und inwiefern sind sie für meine Gesundheit gefährlich?

Mit mehr als 4.700 chemischen Stoffen sind per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) eine Gruppe von künstlich hergestellten und in großem Maßstab eingesetzten Chemikalien, die sich im Laufe der Zeit im menschlichen Gewebe und in der Umwelt anreichern. Sie sind unter der Bezeichnung langlebige oder persistente Chemikalien bekannt, da sie in unserer Umwelt und in unserem Körper äußerst lange nachweisbar sind. Sie können zu Gesundheitsproblemen wie Leberschäden, Schilddrüsenerkrankungen, Fettleibigkeit, Fruchtbarkeitsstörungen und Krebs führen. (Quelle: Europäische Umweltagentur).

Mit mehr als 4.700 chemischen Stoffen sind per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) eine Gruppe von künstlich hergestellten und in großem Maßstab eingesetzten Chemikalien, die sich im Laufe der Zeit im menschlichen Gewebe und in der Umwelt anreichern. Sie sind unter der Bezeichnung langlebige oder persistente Chemikalien bekannt, da sie in unserer Umwelt und in unserem Körper äußerst lange nachweisbar sind. Sie können zu Gesundheitsproblemen wie Leberschäden, Schilddrüsenerkrankungen, Fettleibigkeit, Fruchtbarkeitsstörungen und Krebs führen. (Quelle: Europäische Umweltagentur).

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Worin sind PFAS enthalten?

Die Stoffgruppe der PFAS findet sich in etlichen Produkten wieder, von Regenjacken über Fastfood-Verpackungen bis hin zu Schminkprodukten. Um den feuerrechtlichen Schutzmaßnahmen bei Flüssigkeitsbränden nachzukommen, werden seit Jahrzehnten weltweit PFAS-haltige Löschmittel verwendet. Seit Herbst 2018 wird am Salzburger Flughafen ein alternativer Löschschaum eingesetzt.

Die Stoffgruppe der PFAS findet sich in etlichen Produkten wieder, von Regenjacken über Fastfood-Verpackungen bis hin zu Schminkprodukten. Um den feuerrechtlichen Schutzmaßnahmen bei Flüssigkeitsbränden nachzukommen, werden seit Jahrzehnten weltweit PFAS-haltige Löschmittel verwendet. Seit Herbst 2018 wird am Salzburger Flughafen ein alternativer Löschschaum eingesetzt.

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Gibt es gesetzliche Grenzwerte für PFAS?

Für PFAS sind in Österreich derzeit keine gesetzlichen Grenzwerte für Trinkwasser festgelegt. In der neuen Trinkwasser-Richtlinie der EU ist jedoch ein Grenzwert für diese Substanzen vorgesehen. Die Umsetzung dieser EU-Richtlinie in nationales Recht (Trinkwasserverordnung) wird ab dem Jahr 2026 einen Grenzwert von voraussichtlich 0,10 µg/l (0,10 Millionstel Gramm pro Liter) bringen.
Höchstgehalte für PFAS in Lebensmitteln
Ab 01.01.2023 gelten in der EU Höchstgehalte für PFOA, PFOS, PFNA, PFHxS und für die Summe dieser 4 PFAS in Lebensmitteln wie Eiern, Fischereierzeugnissen und Muscheln, Fleisch und genießbaren Schlachtnebenerzeugnissen.

Für PFAS sind in Österreich derzeit keine gesetzlichen Grenzwerte für Trinkwasser festgelegt. In der neuen Trinkwasser-Richtlinie der EU ist jedoch ein Grenzwert für diese Substanzen vorgesehen. Die Umsetzung dieser EU-Richtlinie in nationales Recht (Trinkwasserverordnung) wird ab dem Jahr 2026 einen Grenzwert von voraussichtlich 0,10 µg/l (0,10 Millionstel Gramm pro Liter) bringen.
Höchstgehalte für PFAS in Lebensmitteln
Ab 01.01.2023 gelten in der EU Höchstgehalte für PFOA, PFOS, PFNA, PFHxS und für die Summe dieser 4 PFAS in Lebensmitteln wie Eiern, Fischereierzeugnissen und Muscheln, Fleisch und genießbaren Schlachtnebenerzeugnissen.

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Wie sieht die PFAS-Belastung österreichweit und auf EU-Ebene aus?

PFAS-Verunreinigungen im Grundwasser treten zurzeit in ganz Österreich und auch vermehrt in Deutschland sowie in der EU auf – meistens dort, wo PFAS-haltige Chemikalien, zum Beispiel in Form von Löschschäumen, verwendet wurden.
Zusammenfassende Informationen über Untersuchungen in Österreich findet man zB im PFAS-Report 2022 des Umweltbundesamtes und auf der homepage der AGES (siehe “links”).

PFAS-Verunreinigungen im Grundwasser treten zurzeit in ganz Österreich und auch vermehrt in Deutschland sowie in der EU auf – meistens dort, wo PFAS-haltige Chemikalien, zum Beispiel in Form von Löschschäumen, verwendet wurden.
Zusammenfassende Informationen über Untersuchungen in Österreich findet man zB im PFAS-Report 2022 des Umweltbundesamtes und auf der homepage der AGES (siehe “links”).

Umweltmonitoring - Fragen und Antworten


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Wo werden die Grundwasserproben durchgeführt?

Wasserproben im Grundwasser-Abstrom des Flughafens (Stadtteile Maxglan, Taxham, Liefering und Lehen) werden aus dem Grundwasser gezogen.
Der Probenplan für das Umweltmonitoring innerhalb des gesamten Projektgebietes wurde von der Firma GUT Gruppe Umwelt + Technik GmbH aus Linz erstellt. Begonnen wird mit den Beprobungen im Sommer 2023.
Für weitere Untersuchungen werden auch Proben aus verschiedenen Oberflächengewässern, Sedimenten und Pflanzen entnommen.

Wasserproben im Grundwasser-Abstrom des Flughafens (Stadtteile Maxglan, Taxham, Liefering und Lehen) werden aus dem Grundwasser gezogen.
Der Probenplan für das Umweltmonitoring innerhalb des gesamten Projektgebietes wurde von der Firma GUT Gruppe Umwelt + Technik GmbH aus Linz erstellt. Begonnen wird mit den Beprobungen im Sommer 2023.
Für weitere Untersuchungen werden auch Proben aus verschiedenen Oberflächengewässern, Sedimenten und Pflanzen entnommen.

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Ist auch das Gemeindegebiet von Wals-Siezenheim betroffen?

​Nach aktuellem Kenntnisstand und nach Untersuchungen auf PFAS von Einzelbeprobungen (Brunnen Bischofswald und Nutzwasserbrunnen westlich A1) ist das Grundwasser im Gemeindegebiet Wals-Siezenheim nicht betroffen. Das Untersuchungs- und Beprobungsgebiet für das Umweltmonitoring des Landes Salzburg erstreckt sich auf die Flächen, wo im Grundwasser-Abstrom der Altlast S23 Feuerlösch-Übungsgelände erhöhte PFAS-Werte festgestellt wurden. Darüber hinaus werden keine Proben entnommen.

​Nach aktuellem Kenntnisstand und nach Untersuchungen auf PFAS von Einzelbeprobungen (Brunnen Bischofswald und Nutzwasserbrunnen westlich A1) ist das Grundwasser im Gemeindegebiet Wals-Siezenheim nicht betroffen. Das Untersuchungs- und Beprobungsgebiet für das Umweltmonitoring des Landes Salzburg erstreckt sich auf die Flächen, wo im Grundwasser-Abstrom der Altlast S23 Feuerlösch-Übungsgelände erhöhte PFAS-Werte festgestellt wurden. Darüber hinaus werden keine Proben entnommen.

 

Aktueller Status Umweltmonitoring Sommer 2024
In der Phase 3 werden die zahlreichen Messergebnisse in einem umwelttechnischen Bericht zusammengefasst. Auf dieser Grundlage soll die humantoxikologische Bewertung erstellt werden.
Abgeschlossen ist die Phase 2 der Probenahme. In dieser Phase wurden ab Sommer 2023 an rund 18 Probenahmestellen Grundwasser- und Oberflächenwasserproben für Analysen entnommen. Diese Probenahmen werden im Abstand von zwei Monaten mehrmals wiederholt. Mit der mehrmaligen Entnahme von Grund- und Oberflächenproben können mit unterschiedlichen Messzeitpunkten valide und vergleichbare Ergenisse erzielt werden. Die Probenahmen werden Ende Juli 2024 abgeschlossen.

Ablauf der ProbennahmeMittels Messgerät werden zunächst der pH-Wert, die Leitfähigkeit sowie die Temperatur des Wassers gemessen, damit werden allgemeine Wasserparameter erfasst und für das Oberflächenwasser oder Grundwasser dokumentiert. Anschließend wird mit einem Laborgefäß eine Wasserprobe abgefüllt und zur genaueren Analyse in das Wiener Neudorfer Labor der Eurofins Umwelt Österreich GmbH & Co. KG überstellt. Dieses Labor ist im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft mit der Wiener Firma ESW Consulting WRUSS ZT GmbH für die chemisch-analytischen Untersuchungen der Umweltproben verantwortlich.

Alle detaillierten Analyseergebnisse der komplexen Untersuchung werden im Herbst 2024 vorliegen. Im Nachgang wird der Umweltmediziner Doz. Dr. Hanns Michael Moshammer von der MedUni Wien die Ergebnisse bewerten und Handlungsempfehlungen für die Verwendung des Grund- und Oberflächenwassers abgeben.

Probenentnahme zur Wasseruntersuchung in Liefering.

© Franz Neumayr

Dipl.-Ing. Rudolf Hostnik, Projektleiter der
Probennahme, Dipl.-Ing. Dr. Angelika Brunner, 
Abteilung Natur- und Umweltschutz, Gewerbe
des Landes Salzburg undMag. Ulrich Purtscher,
Eurofins Österreich GmbH & Co. KG bei 
der Probenahme eines Oberflächengewässers.
Die Messung des pH-Wertes, der Leitfähigkeit
und der Temperatur des Gewässers.
Probenentnahme zur Wasseruntersuchung in Liefering.
© Franz Neumayr
Probenentnahme zur Wasseruntersuchung in Liefering.
© Franz Neumayr
Die Entnahme der Wasserprobe.

Phasen des Umweltmonitorings
Phase 1:
Bekannte Grundwassernutzerinnen und -nutzer, Gärtnereien, Baumschulen und Fischereien im Monitoring-Gebiet haben einen Fragebogen erhalten. Darin wurden sie über die Nutzung des Wassers befragt. Anhand dieser Befragung konnte ein genauer Untersuchungsplan erstellt werden, wo und wann die Proben in Phase 2 genommen werden.

Phase 2:
Es wurden Proben aus dem Grundwasser, verschiedenen Oberflächengewässern und Sedimenten entnommen. Auch Pflanzen und Fische aus privaten Gärten (nicht zum Verkauf vorgesehene Produkte) wurden entnommen und untersucht. Die Probenahmen sind nunmehr abgeschlossen.

Phase 3:
Es erfolgt in Phase 3 schlussendlich die Bewertung und Aufbereitung der Untersuchungsergebnisse. Darüber hinaus gibt der Umweltmediziner Dr. Hanns Michael Moshammer Handlungsempfehlungen für die weitere Verwendung des Grundwassers ab.

Monitoring-GebietDas Monitoring-Gebiet (blau schraffiert) liegt nordöstlich der Flughafengrenze. An die registrierten Wassernutzerinnen und -nutzer, Gärtnereien, Baumschulen, Fischereien und weitere Bezieherinnen und Bezieher von Grundwasserquellen wurden Fragebögen verschickt. Zudem hatten Interessierte die Möglichkeit, sich via E-Mail an info@umweltmonitoring-salzburg.at für eine Probenahme anzumelden.

Projektleitung und wissenschaftliche Mitarbeiter

Dipl.-Ing. Dr. Angelika Brunner
Angelika Brunner leitet das Projekt bei der Abteilung Natur- und Umweltschutz, Gewerbe des Landes. Sie ist technische Expertin für Abfallwirtschaft und Umwelttechnikg des Landes.

Dipl.-Ing. Rudolf Hostnik
Rudolf Hostnik gilt als Experte für die Themen Altlasten, Wasserwirtschaft, Hydrogeologie und Versickerungen und führt als Projektleiter die Probennahme im Rahmen des Umweltmonitorings durch. Die GUT Gruppe Umwelt + Technik GmbH arbeitet seit 1995 als führendes Ingenieurbüro im Bereich Umwelttechnik. Schwerpunkte sind Befundaufnahmen, Begutachtungen und Untersuchungen.

Doz. Dr. Hanns Michael Moshammer
Als Gutachter im Bereich Umweltmedizin wurde Hanns Michael Moshammer gewonnen. Er ist Leiter der Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin der Medizinischen Universität Wien und begleitet das Projekt wissenschaftlich und bewertet die Ergebnisse aus medizinischer Sicht.

Stand 2024-07-30 (AIB)

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